Wer darauf achtet, bemerkt schnell, wie viele Zeichen wir im Alltag und Austausch miteinander permanent produzieren. Ganz nebenher, als Bei-Produkte, Nebenerzeugnisse, Klärungs- oder Merkhilfen, als grobe Skizzen auf dem Flipchart oder Gekritzel auf einem Stück Papier. Es sind unsere Gedankenstützen oder Kommunikationsvehikel zum gesprochenen Wort, bevor das Denkergebnis ordentlich ausgearbeitet und verschriftlicht werden kann. Keine große Kunst also?
Im Gegenteil. Denn es brauchte eine Künstlerin, um die „Visuelle Rethorik“ zu erfinden: Telse Schnelle-Cölln. Zusammen mit ihrem Mann, dem Unternehmer Eberhard Schnelle, entwickelte sie eine sehr reduzierte, aber wirksame Kompositionstechnik. Sie dient heute noch immer als zentrales Werkzeug bei der Beratergesellschaft Metaplan. Damals, in den 1970er Jahren, war das ein Durchbruch. Heute kennt so ziemlich jeder von uns diese oder ähnliche Visualisierungs- oder Moderationsmethoden im Studium oder der Arbeitswelt.