Mehr als die Gegenwart von Künstler*innen

Ein Künstler*innen- Programm von der UW/H für die UW/H

Text von Renate Buschmann

Im kommenden Jahr wird das Zentrum Studium fundamentale ein Programm ausschreiben, um bildende Künstler*innen zu einem Aufenthalt an die Universität Witten/Herdecke einzuladen. Mit seinen zwei Fakultäten – Gesundheit sowie Wirtschaft und Gesellschaft – und dem Zentrum Studium fundamentale bietet die Universität Witten/Herdecke ein breites Spektrum an gesellschaftlich relevanter Forschung, verbunden mit einem kulturell geprägten Selbstverständnis. Im Vordergrund des Künstler*innen-Programms wird die UW/H als Co-Working-Space stehen, in dem kooperative Projekte und transdisziplinäre Prozesse zwischen Kunst und Wissenschaft angestoßen werden. Die Künstler*innen werden ortsspezifische und kontextbezogene Kunstprojekte entwickeln können und die Gelegenheit haben, mit künstlerischen Arbeitsweisen zur Wissensproduktion beizutragen.

Im Programm OPEN STUDIO wird es zudem regelmäßige Begegnungen zwischen den Künstler*innen und den Studierenden, den Lehrenden sowie Mitarbeiter*innen der UW/H geben, damit gegenwärtige künstlerische Strategien vermittelt und diskutiert werden können. Sofern dann eine Präsenzlehre wieder zulässig ist, werden die Künstler*innen im Sinne eines offenen Ateliers ihren Arbeitsplatz zeitweilig im öffentlichen Raum der UW/H einrichten. Anderenfalls ist es denkbar, dass die Künstler*innen Begegnungsflächen und Projekte im digitalen Raum anlegen werden.

Mehr zum OPEN STUDIO-Programm in der kommenden Ausgabe.

Nadja Buttendorf

"Never not striking Nails"

Für diese erste Ausgabe des Stufu-Magazins haben wir die Künstlerin Nadja Buttendorf, die im 8. Digitalen Salon an der UW/H zu Gast war, um einen künstlerischen Beitrag gebeten. Sie hat darauf­hin die vier folgenden Seiten mit “Never not striking Nails” (2019) gestaltet.

Nadja Buttendorf nimmt mit ihren Arbeiten den digitalen Alltag und unser digitales Selbstverständnis augenzwinkernd unter die Lupe. Sie benutzt Formate der Netzkultur wie Web-Tutorials und YouTube-Kanäle, um Geschlechterkonstruktionen, Selbstopti­mierungsmuster und Kommerzialisierungstrends in der digitalen Gesellschaft zu hinterfragen. 2018 produzierte sie im Do-it-yourself-Verfahren die Web Soap Opera „ROBOTRON – A Tech Opera“ und ver­öffentlicht die Staffeln seitdem kostenlos auf YouTube. Mit den Episoden zeichnet sie vielschichtig und humorvoll die Geschichte des Kombinats Robotron nach, dem größten Computerhersteller in der DDR.

Nadja Buttendorf lebt in Berlin.

Ihr Kunstwerk befindet sich in der Pdf-Datei unseres Magazins auf den Seiten 39 und 40.