Text von Renate Buschmann und Johannes Wiek
Fotos von Franka Weinzierl

Interview mit Christian Emmel

Auch Harald Schmidt hat einmal an­gefangen… Und wie man weiß, kann auch in Witten ganz Erstaunliches seinen Anfang nehmen … Christian Emmel (Humanmedizin III) macht öffentlich, was ihn privat antreibt: Spannende Leute treffen, gute Geschichten hören, Menschen unterhalten. Die Produktion der ersten Folgen der Digi, Digi – Digitale Drehbühne hat eine Welle der Mitwirkung ins Rollen gebracht.

40 Studierende, inspirierende Talk-Gäste, Musiker*innen, Moderator*innen, das Hochschulwerk, das Unikat, der Wittener Saalbau und eine Wittener Videoproduktionsfirma…

Woran arbeitet Ihr gerade?

Gerade haben wir erfolgreich unsere zweite Digitale Drehbühnen-Aufzeichnung hinter uns gebracht: 3 Kameras, 5 Tech­niker*innen, 8 Helfer*innen im Vorfeld und 8 vor Ort, 6 Gäste, 12 Wochen Vorberei­tung. Mit minimalem Budget und viel Herz­blut haben wir in den letzten drei Monaten ein professionelles Talkshowformat auf die Beine gestellt, das sich vor niemandem verstecken muss. Hier könnt Ihr sehen, was schon passiert ist:

Wie hat das Ganze angefangen?

Anfang Juni war das erste Treffen mit dem Team, natürlich per Zoom. Einen Monat vorher habe ich mit der Planung angefangen, als das Hochschulwerk (HSW) der UW/H Fördergelder für Pro­jekte in der Pandemie-Zeit ausge­schrieben hat. Für mich als Musiker sind alle Konzerte ausgefallen – und ich brauchte dringend den kreativen Aus­gleich. Bevor ich das Projekt dem HSW und Studierenden präsentieren kon­nte, habe ich mehrere Episoden mit ver­schiedenen Ansätzen konzipiert und mit befreundeten Moderator*innen, Filmemacher*innen und Kulturfördernden auf Umsetzbarkeit und Wertig­keit durchgesprochen. Der Saalbau Witten, Drehort der ersten Folge, und ein Ton-Team waren schon Kooperationspartner, bevor das HSW zugesagt hatte – jedoch waren noch keine De-tails geklärt, keine Künstler*innen ge­bucht und ich hatte noch nicht mal ein Team.

Wie hast Du Deine Unterstützer*innen gefunden?

Das Team zu finden ging sehr viel leichter als gedacht. An demselben Tag, als ich die Idee an Studierende herangetragen habe, meldeten sich über 30 Leute bei mir – nach einer Woche waren es 40. Die meisten Freiwilligen waren Unikatmitglieder. Der Veran­staltungsort Unikat stellte auch einiges an Material und seine Fläche für den Dreh der Folge 0 zur Verfügung. Abge­rundet wurde das Team von DMPW, einer Videoproduktionsfirma aus Witten, welches die visuelle Darstellung übernommen hat.

Was muss man können, um eine Talkshow auf die Beine zu stellen?

Das Wichtigste ist, als Team gut zusammenzuarbeiten. Dafür musste ich richtig dazulernen. Und man muss mit Rückschlägen klarkommen: Fehlgeschlagene Akquise weiterer För­dergelder, Absagen von Interviewgästen oder Zuschauer*innen und viel Kritik im Team und von außen. Aber aus die­sen Misserfolgen konnten wir alle viel mitnehmen – denn die Show muss weitergehen! Ich bin wahnsinnig stolz auf das Team, die Gäste, die Show und den Prozess, durch den wir gemein­sam gegangen sind.

Und was passiert jetzt als Nächstes?

Wir sind jetzt eine ganz normale Late Night Show – nur ohne Budget und Erfahrung. Und das werden wir ändern.
Als Erstes steht die Sponsor*innensuche und Finanzierung auf dem Plan. Und die Suche nach weiteren Themen und spannenden Menschen, die wir einladen können. Und wir sind immer offen für weitere Ideen und Studis, die Lust haben, Teil der Crew zu werden und zu erleben, wie man gutes Fernsehen macht. Eine Mail an digitaledrehbuehne@gmail.com reicht.